Samstag, 10. Dezember 2011

"Pete Sampras - der beste Aufschläger aller Zeiten"

Als bei den US Open 2002 Pete Sampras sein Glück kaum fassen konnte hatte er gerade im 34.Vergleich zum 20.Mal Andre Agassi geschlagen. Mehr noch, er hat seinen 14.Grand Slam Titel gewonnen, zu dieser Zeit der absolute Rekord!

Dabei lag der Mann aus Los Angeles seinen Grundbaustein 1990 in New York. Nach Muster,Lendl und McEnroe stand er mit 19 Jahren im Finale gegen Andre Agassi. Keiner konnte ahnen welcher Klassiker diese Partie später noch einmal werden sollte. Agassi der Favorit in diesem Spiel war so siegessicher, sagte später sogar in seiner Autobiographie, dass er sich nicht vorstellen konnte gegen diesen Sampras, den er vor Jahren noch als tollpatschig angesehen hat, verlieren zu können.
Doch der der sprunggewaltige Sampras servierte unmenschlich und konnte mit 6:4,6:3,6:2 die einseitige Partie für sich entscheiden.

Doch kam dieser überragende Erfolg mit 19 Jahren zu früh für den ambitionierten Sampras? 3 Jahre zumindest musste er sich Gedulden bis zum nächsten Erfolg. 1993 wurde er die Nummer 1 der Tennisweltrangliste nach seinem Erfolg in Tokio und er konnte das Jahr noch krönen, denn Wimbledon stand an. Zu diesem Zeitpunkt wusste noch niemand welch unglaubliche Serie Pete Sampras auf dem "heiligen Rasen" hinlegen wird. Im Finale schlug er Jim Courier und strafte somit all seine Kritiker. So konnte er mit 22 Jahren auch noch seinen 3.Grand Slam Titel einsacken bei den US Open. Diesmal hatte der Franzose Cedric Pioline gegen die gut gesetzten Volleys des Amerikaners keine Chance.

Im Sommer 1994 konnte er seinen Siegeszug fortführen und Todd Martin im Finale der Australian Open in 3 Sätzen bezwingen. Schon 4 Grand Slam Titel mit 22 Jahren, da musste kein großer Experte her um vorauszusagen, dass es sich bei Sampras um ein Ausnahmetalent handelt. Dabei gewann er in der Saison 1994 77 Spiele bei nur 12 Niederlagen. Als es nach Wimbledon ging wurde er selbstverständlich wieder als Titelfavorit gehandelt. Der langsame Sandplatz bereitete seinem aggressiven Spiel Probleme. Jedoch umso schneller der Belag wurde umso besser spielte Sampras. Natürlich war da der Rasencourt von Wimbledon wie geschaffen für ihn. In 3 Sätzen schlug er den Kroaten Goran Ivanisevic, der erst mit einer Wildcard 2001 seinen verdienten Grand Slam Erfolg in Englan verbuchen sollte.

Sampras hingegen holte im Jahr 1994 noch die ATP-Weltmeisterschaft zum zweiten Mal und blieb standesgemäß die Nummer 1 der Welt.

Pete Sampras, eine Tennismaschine, verzieht keine Miene und schlägt auf mit einer unglaublichen Konstanz! Das dies nur zu Teilen stimmt, sollten auch die Tennisfans zu Beginn des Jahres 1995 erleben. Kurz vor der Partie Sampras gegen seinen alten Kollegen Jim Courier hatte sein Coach ein Schwächeanfall. Überschattet von diesem Vorfall konnte sich Sampras nur wenig auf Tennis konzentrieren, als dann noch ein Fan rief "Tu es für deinen Coach" konnte selbst der auf dem Tennisplatz so zurückhaltende Sampras seine Tränen nicht mehr verbergen. Er schlug Ass um Ass für seinen Coach und bezwang seinen Kontrahenten. Mit dem Turniersieg wurde es dennoch nichts, zu ausgelaugt schien der Amerikaner.

Es war eine schwierige Saison für Sampras, bei dessen Coach ein Gehirntumor diagnostiziert wurde. Doch bei seinem Heimturnier in Wimbledon sollte er es mal wieder allen Zeigen. Zum dritten Mal in Folge gewann er auf dem heiligen Rasen, diesmal gegen den deutschen Boris Becker. Doch damit nicht genug! In New York kam es zu dem großen Aufeinandertreffen der Erzrivalen. Sampras gegen Agassi, der Aufschläger gegen den Returnkünstler. Vor dem Match gab Agassi noch von sich, dass sich heute zeigen wird wer die wahre Nummer 1 ist. In 4 Sätzen beantwortete dann wohl Sampras diese Frage mit "Ich"! Mittlerweile standen 7 Grand Slam-Siege zu buche, eine unglaubliche Quote für einen 24 Jährigen.

1996 spielte Pete sein bestes Turnier bei den French Open, dabei musste er in dieser Saison auch die bitte Nachricht verkaften von dem Tod seine Coaches Gullikson. Bis ins Halbfinale konnte er vordringen in dem er dann Kafelnikov unterlag, der später dann im Finale auch noch Michael Stich schlagen sollte.
Das verkorkste Jahr sollte sich jedoch auch nicht auf seinem Belag in Wimbledon verbessern. Er scheiterte am späteren Sieger Richard Krajicek.
Nur noch die US Open konnten den Mann aus California retten. Dabei sah es gegen Alex Corretja gar nicht gut aus, Übelkeit sorgte dafür dass sich Sampras auf dem Court übergeben wurde. Dennoch gewann er diese denkwürdige Partie und somit auch seinen 8.Grand Slam.

Dazu holte er sich wieder zum Abschluss des Jahres die ATP-Weltmeisterschaft in einem denkwürdigen Finale gegen Boris Becker, welches Tennis von einem anderen Stern zeigte.

Und "the King of Swing" sorgte auch für den ersten Paukenschlag im Jahr 1999! Game Set and Match Sampras hieß es am Ende der Australian Open. Zu keiner Zeit konnte Carlos Moya in seinem Muscleshirt dem US-Amerikaner gefährlich werden. Trotz einer überragenden ersten Halbserie musste er bei den French Open seinem Traum auch das letzte fehlende Grand Slam Turnier zu gewinnen einen weiteren Rückschlag hinnehmen. Wiedermal war nach der 3.Runde Endstation.
Dennoch konnte Sampras noch seinen 10.Grand Slam gewinnen. Natürlich in Wimbledon! Dabei schlug er Cedric Pioline, der zuvor im Halbfinale Michael Stich bezwungen hatte.

Pete Sampras schien jedes Jahr zumindest in Wimbledon nicht zu schlagen zu sein, trotz seines scheiterns im Jahr 1996. Eine ähnliche Dominanz wie sie heute Rafael Nadal bei den French Open zeigt.

So war es nicht verwunderlich, dass obwohl im Jahr 1998 nur noch ein Grand Slam Turnier hinzukam es Wimbledon war. Nach 1994 stand ihm wiedermal der kroatische Aufschläger Goran Ivanisevic im Finale gegenüber. Einmal soll Ivanisevic sogar selbst mal gesat haben "Dank meinem Aufschlag komm ich ja eh fast immer schon mal in den Tiebreak".
Pete brauchte 5 Sätze um den Kroaten zu bezwingen, dabei 2 mal im Tiebreak.

Ab 1999 schien es Berg ab zu gehen mit der Karriere von Pete Sampras. Dennoch konnte er noch 2 Mal Wimbledon gewinnen und somit 7 Mal auf dem Heiligen Rasen triumphieren. Ein Rekord für die Ewigkeit? Zumindest Roger Federer ist ihm schon sehr auf den Fersen mit 6 Siegen.

Als viele der Meinung waren Sampras sollte doch besser aufhören, seinen Heldenstatus bewahren. Kam das Turnier der US Open 2002. An Position 17.Gesetzt rechneten nicht viele mit Pete. Neue Spieler wie Thommy Haas, Marat Safin, Lleyton Hewitt, Andy Roddick galten als Favoriten.
Doch Sampras spielte sich in eine gute Form und gewann die ersten beiden Runden souverän gegen Portas und Pless. In der 3.Runde stand die erste große Hürde an mit dem ehemaligen Aufschlagweltrekordler Rusedski. 5 lange Sätze und am Ende war der alte Sampras der lachende Sieger. Thommy Haas galt als eines der größten Talente aus der Nick Bollitieri Academy und war so als 3.Gestzter der Favorit gegen den Superstar. Doch wiedermal spielte Sampras das was ihn so berüchtigt gemacht hat, nämlich in den entscheidenden Phasen den richtigen Ball.

Im Viertelfinale kam es dann zum Duell der Generationen, denn es wartete Andy Roddick(Aufschlagrekord 250km/h). Am Ende war es dann auch passiert, es stand ein klares 6:3,6:2,6:4 auf der Anzeigetafel....jedoch für Sampras! Der Altmeister stand wiedereinmal im Halbfinale eines Grand Slam Finals.
Hier stand ebenso völlig überraschend ihm der Niederländer Sjeng Schalken gegenüber, den er dann auch in 3 Sätzen wieder nach Hause schickte.

Nun kam es wie es kommen musste um das perfekte Hollywood Happyend zu perfektionieren. Im Finale stand ihm der gleiche Gegner wie vor 12 Jahren bei seinem ersten Grand Slam Sieg gegenüber. Sein langjähriger Rivale Andre Agassi.
4 Sätze später war er unter Dach und Fach der 14.Grand Slam Titel und der damalie Rekord.

Es war der letzte Sieg des Mann aus California der im Jahr darauf nur noch zu den US Open kehrte um seine Karriere zu beenden. Eine Karriere, die man kaum besser hätte schreiben können. 6 Saisons beendete Sampras als Nummer 1 und mit 286 Wochen an der Spitze der Weltrangliste ist er heute noch 1 Woche länger an der Spitze als Roger Federer.

"The King of Swing"







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